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International Day for Disaster Risk Reduction

Am 13. Oktober ist der International Day for Disaster Risk Reduction – der Internationale Tag zur Reduzierung des Katastrophenrisikos. Das Motto 2025: FundResilience, Not Disasters!

Katastrophen passieren heute nicht nur öfter, sie werden auch immer teurer und richten größere Schäden an. Laut dem Global Assessment Report on Disaster Risk Reduction 2025 liegen die direkten Kosten bei rund 202 Milliarden US-Dollar pro Jahr – die tatsächlichen wirtschaftlichen Verluste sind aber fast elfmal so hoch, nämlich rund 2,3 Billionen US-Dollar.

Eine Vielzahl der Katastrophen sind auf den Klimawandel zurückzuführen – von Dürren bis hin zu Hochwassern. Das setzt unsere Umwelt und unseren Lebensraum zunehmend unter Druck setzt und zeigt, wie dringend wir unsere Strategien zur Katastrophenvorsorge überdenken müssen.

Hochwasser sind eine der vielen Extremereignisse, die durch den Klimawandel verstärkt werden

Die Kleinwasserkraft spielt in der Katastrophenvorbeugung eine entscheidende, aber oft unterschätzte Rolle. Sie ist nicht nur ein Pfeiler der klimafreundlichen Energieversorgung, sondern auch Akteur in der Katastrophenvorsorge und Risikominderung.

Die Hauptursache für die Zunahme von Umweltkatastrophen ist der Klimawandel. Die Kleinwasserkraft liefert zuverlässig CO2-neutral produzierten Strom und versorgt in Österreich rein rechnerisch 50% aller Haushalte mit Strom. Das macht sie zu einem unverzichtbaren Teil der Energiewende in Österreich. Die Modernisierung der Wasserkraft ist somit eine Investition in die Risikoreduzierung.

Auch in Deutschland leistet die Kleinwasserkraft mit ihren rund 6.900 Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung und zur Stabilität des Netzes. Die Modernisierung bestehender Wasserkraftwerke ist somit eine entscheidende Investition in die Risikoreduzierung und eine nachhaltige Energiezukunft.

Die Kleinwasserkraft birgt enormes Potenzial für dezentrale Resilienz. Durch ihre regionale Verankerung kann sie lokale Netze stabilisieren, kritische Infrastrukturen unabhängig vom überregionalen Stromnetz versorgen und im Katastrophenfall als autarke Energiequelle fungieren. Ihre Flexibilität und Nähe zur Bevölkerung machen sie zu einem zentralen Baustein einer widerstandsfähigen Energieinfrastruktur.

Über die reine Stromerzeugung hinaus bieten Wasserkraftanlagen, insbesondere Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke, einen integrierten Schutzmechanismus gegen die Folgen des Klimawandels.

Mit kleinen Wehren oder auch Staudämmen kann bei rascher Schneeschmelze oder starken Regenfällen der Wasserstrom leicht reguliert werden. Dadurch kann bestehende Infrastruktur wie Gemeinden oder landwirtschaftliche Flächen vor Überflutungsschäden geschützt werden.

In Zeiten von anhaltender Dürre und Niedrigwasser, deren Frequenz durch den Klimawandel zunimmt, können Speicherseen auch kontrolliert Wasser abgeben. Dies dient nicht nur der Stabilisierung der Stromproduktion, sondern auch der Aufrechterhaltung von Mindestabflüssen für die Ökologie, der Kühlung von Industrieanlagen oder der Trinkwasserversorgung in tiefen gelegenen Regionen.

Ein stabiles Stromnetz ist in der heutigen Zeit absolut notwendig. Pumpspeicherkraftwerke und andere Wasserkraftwerke sind flexible Anlagen, die Sekundenreserve für das Netz bereitstellen können.  Sie gleichen die wetterbedingten Schwankungen von Wind- und Solarenergie aus und verhindern dadurch großflächige Stromausfälle (Blackouts).  In einer Katastrophe ist ein stabiles, robustes Netz die Grundlage für alle Rettungs- und Versorgungsdienste.  Investitionen in flexible, erneuerbare Erzeugungsformen wie die Kleinwasserkraft und Wasserkraft stellen folglich eine unmittelbare Stärkung der systemischen Resilienz dar.