Am 22. August findet jährlich der „Tag der Fische“ statt – ein Aktionstag, der auf den Schutz bedrohter Fischarten aufmerksam macht.
Der Rückgang der aquatischen Vielfalt hat zahlreiche Gründe: Die Menschheit drängt sich seit vielen Jahrhunderten immer mehr in verschiedene Ökosysteme hinein. Da wir Wasser zum (Über)leben brauchen, siedeln wir uns nahe an Gewässer wie Flüssen an. Zur Landgewinnung, der Passierbarkeit von Schiffen und vielen weiteren Notwendigkeiten im Zuge der Besiedelung wurden Flüsse begradigt, was ihnen ihren natürlichen Raum nahm und die Fließgeschwindigkeit erhöhte.
Was Fische darüber hinaus in Bedrängnis bringt, sind steigenden Gewässertemperaturen – Stichwort Klimawandel. Querbauwerke, die nicht durchgängig sind, wie beispielsweise viele Hochwasserschutzbauen, sorgen dafür, dass kälteliebende Fischarten nicht in höher gelegene und damit kühlere Flussabschnitte wandern können.
Die Überbeanspruchung des Ökosystems durch die genannten Faktoren führt dazu, dass sich die Gewässerqualität und der Fischbestand vielerorts verschlechtert.

Kleinwasserkraft & Fischschutz
Kleinwasserkraftwerke stehen beim Thema Fischschutz oft in der Kritik – zu Unrecht, wenn man die rechtlichen Grundlagen, vielen Bemühungen der Branche und die der einzelnen Betreiber*innen berücksichtigt:
Wenn ein Kraftwerk gebaut oder revitalisiert wird, darf laut der geltenden Gesetzgebung der Zustand des Gewässers grundsätzlich nicht verschlechtert werden. Aus diesem Grund wird – neben weiteren Maßnahmen – die Durchgängigkeit sichergestellt. Dabei werden sogenannte Fischwanderhilfen installiert, damit die Fische das Bauwerk gefahrlos passieren können.
Eine weitere wesentliche Regelung zum Schutz der Fische stellt die sogenannte Mindestwassermenge dar: Diese bestimmt für Ausleitungskraftwerke, wie viel Wasser im ursprünglichen Gewässer verbleiben muss. Sie wird je nach Gewässer und Kleinwasserkraftwerk individuell bestimmt. Dadurch wird sichergestellt, dass immer genug Wasser im Fluss bleibt, in dem sich die Fische bewegen können.
Was können wir tun?
Der Schutz der Fische und damit auch des gesamten Gewässer-Ökosystems ist von elementarer Wichtigkeit.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Fische nachhaltig zu schützen:
- Verhindern von Littering: Fische verfangen sich oft in achtlos weggeworfenen Plastikverpackungen oder werden durch anderen Müll negativ beeinflusst
- Überfischung vermeiden: Die Entnahme von Fischen aus Gewässern muss kontrolliert werden – insbesondere auch hinsichtlich der Freizeitfischerei; darüber hinaus kann jede und jeder Einzelne sich bewusst für bzw. zum Schutz der Fische gegen den Verzehr entscheiden.
- Revitalisierung und Neubau von Kraftwerken: hier gehen die Herstellung der Durchgängigkeit und die Begrenzung der steigenden Gewässertemperaturen Hand in Hand: Bei der Revitalisierung bzw. Modernisierung von bestehenden Kraftwerken kann – wo nicht ohnehin bereits vorhanden – die Durchgängigkeit wiederherstellt werden. Zusammen mit dem Bau neuer Kraftwerke am Stand der Technik sorgt die Kleinwasserkraft durch ihre CO2-neutrale Energieproduktion dafür, dass weniger Emissionen ausgestoßen werden. Dies ist nicht nur ein maßgeblicher Beitrag zu den Klimazielen, sondern stellt auch langfristig sicher, dass die Lebensbedingungen, wie Gewässertemperatur, für Fische gewährleistet sind.
Fazit
Der Schutz unserer Fischbestände ist untrennbar mit dem Schutz unserer Gewässer verbunden – und damit auch mit unserem eigenen Lebensraum. Klimawandel, Flussverbauungen und menschliche Eingriffe stellen die Artenvielfalt zunehmend vor Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, Bewusstsein zu schaffen und konkrete Maßnahmen zu setzen: vom sorgsamen Umgang mit Abfällen über die Vermeidung von Überfischung bis hin zu ökologischer Wasserkraftnutzung. Moderne Kleinwasserkraftwerke zeigen, dass Energiegewinnung und Fischschutz kein Widerspruch sind, sondern einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten können.